Dies soll Kern und Ausrichtung unserer kirchlichen Gemeinschaft sein. Am Sonntag, 27.09.2009 habe ich ausgehend vom Bibeltext im Johannesevangelium Kapitel 4, 1ff über die Begegnung von Jesus mit der Frau am Jakobsbrunnen gesprochen. Dieser Bericht passt gut zu dem Leitsatz.
Nachdem Jesus sehr erfolgreich in Judäa gewirkt hatte und die Pharisäer darauf aufmerksam geworden waren, durchzog er Samaria, um nach Galiläa zu kommen. Nach einer anstrengenden und ermüdenden Wanderung rastete Jesus am Jakobsbrunnen. Während die Jünger in den Ort gegangen waren, um einzukaufen, begegnete Jesus einer am Brunnen einer samaritanischen Frau, die Wasser holen wollte. Er bat sie um etwas Wasser. Die Frau war irritiert, weil Jesus entgegen der Sitte und Gebräuche zum einen als Mann in der Öffentlichkeit eine Frau ansprach und zum anderen als Jude Kontakt zu einer Samaritanerin aufnahm. Denn die Juden wollten nichts mit den Samaritern zu tun haben. Hier wird deutlich, Jesus will auch mit den Menschen zu tun haben, mit denen keiner etwas zu tun haben will. Jesus will mit dir und mit mir zu tun haben, auch wenn andere uns nicht mögen oder mit uns nichts zu tun haben wollen.
Als Jesus der Frau sagte, dass er ihr lebendiges Wasser geben könnte, so dass sie nicht mehr dürsten würde, verstand die Frau zunächst nur "Bahnhof" und meinte Jesus meine nur das Wasser des Brunnens aus dem sie Wasser holen wollte.
Als Jesus dann die Frau ansprach und ihr Details aus ihrem Leben (Sie hatte fünf Männer und der sechste ist jetzt auch nicht ihr Mann) mitteilte, erkannte sie, dass Jesus ein Prophet war.
Ich denke, sie war tief bewegt über die Begegnung mit Jesus. Sie vergaß sogar ihren Wasserkrug und lief ins Dorf. Sie konnte die Begegnung und das Reden Jesu nicht für sich behalten. Sofort berichtete sie im Dorf über ihr Erlebnis und die Begegnung mit Jesus. Neugierig geworden wollten die Menschen Jesus selbst kennen lernen und liefen zum Brunnen. Aufgrund des Zeugnisses der Frau lernten viele Dorfbewohner Jesus kennen und setzten ihr Vertrauen auf ihn.
Dieser Bibeltext macht deutlich, dass es einen natürlichen Zusammenhang zwischen der eigenen Christuserfahrung und dem Weitergeben des Erlebten gibt.
Mich spricht dieser Zusammenhang an. Wenn wir persönliche Glaubenserfahrungen mit Jesus Christus machen, fällt es uns auch leicht, davon weiterzuerzählen. Fehlen diese Erfahrungen oder liegen sie lange zurück, dann fällt auch das weitergeben der Guten Nachricht schwer.
Befreiend ist auch, dass wir nichts beschönigen oder "frisieren" müssen. Wir können authentisch von dem berichten, was wir erleben. Menschen auf Jesus Christus neugierig zu machen reicht. Er selbst hat genug Macht, Herrlichkeit, Ausstrahlungkraft usw. um suchende Menschen von sich zu überzeugen.
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